Kommunikation, das Smartphone und die Generation Y

http://pixabay.com/de/giraffen-unterhaltung-diskussion-627031/
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Im Zeitalter der Smartphones hat sich in Sachen Kommunikation viel gewandelt. 70 Prozent der Deutschen besitzen eins, bis zu zwei Drittel der Nutzer bevorzugen rein digitale Medien. Ganz besonders digital orientiert sind die 15- bis 25-Jährigen, von denen 91 Prozent Fernsehen auf dem Smartphone oder Tablet schauen, um nur eine Kennzahl zu nennen. Fasst man die Altersgruppe etwas weiter, hat man die oft thematisierte „Generation Y“ im Visier. Diese bezeichnet die Bevölkerungsgruppe, die zwischen 1990 und 2010 im Teenager-Alter war. Sie unterscheidet sich in vielem stark von vorangegangenen Generationen.

Zum Beispiel in puncto Kommunikation: Das Smartphone ist ihr ständiger Begleiter, alle Informationen sind jederzeit bloß einen Klick entfernt. Familie und Freunde sind ebenfalls nur eine Messenger-Nachricht weit weg: WhatsApp wird von 73 Prozent der 18- bis 35-Jährigen genutzt, so das Ergebnis einer Umfrage der Zeitschrift Neon.

Was bedeuten solche Entwicklungen für die zwischenmenschliche Interaktion? Dialoge verändern sich, das kann fast jeder an sich selbst feststellen. Stimmungslagen von Freude bis Wut, von Traurigkeit bis Lustlosigkeit transportieren die kaum noch wegzudenkenden Emoji Symbole. Streitereien werden gerne schriftlich ausgetragen, gedatet wird per Tinder App – mit einem Wisch ist alles weg, was nicht gefällt. Bevor man zum Date geht, hat man eigentlich schon alles längst in epischen Konversationen geklärt (oft: viel Emojis, wenig relevante Information). Damit die Freundinnen gleich mitreden können, wird ruck-zuck ein Screenshot gemacht und dann in einer virtuell zusammengetrommelten WhatsApp Gruppe parallel diskutiert.

Statt sich im Schriftlichen zu artikulieren, sollte vielleicht öfter direkt gesprochen werden – Verschriftlichung ist schließlich nur eine Übertragung von gesprochener Sprache und damit ein Hilfsmittel. Häufig sitzen ganze Gruppen zusammen und unterhalten sich nicht, sondern tippen eifrig ins Smartphone, der respektvolle Umgang miteinander ist momentan in der Diskussion. Das ist auch bei den Jüngeren ein Thema, wie ein Beitrag beim Deutschlandfunk zeigt. Sie sind es, die sich beschweren, wenn ihre Eltern beim Essen ständig am Handy herumhantieren. Hier schließt sich der Kreis und zeigt sich das Dilemma: Laut einer Vodafone Umfrage fühlen sich die meisten jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren von der Digitalisierung gestresst und haben Angst um ihre Privatsphäre. Sie ziehen aber letztlich keine Konsequenzen daraus und nutzen ihre Geräte fleißig weiter.

Das vorläufige Fazit: Kommunikation im Jahr 2015 ist, wenn alle in ihr Handy tippen und genervt darüber sind, wenn die anderen das auch machen .