
Ein Jahr vor der Google-Gründung im Jahr 1998 erblickte Netflix das Licht der Welt. Gestartet ist das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Los Gatos als DVD-Leihversand für US-Bürger. Erst in 2011 begann Netflix mit der Internationalisierung und ist mittlerweile in über 40 Ländern mit einem Streaming-Dienst verfügbar – DVDs und Blu-rays werden mittlerweile nicht mehr postalisch verschickt. Zur Primetime sorgen in den USA 48 Millionen Netflix-Abonnenten für ein Drittel des gesamten dortigen Internetverkehrs. Laut einer aktuellen Studie schauen US-Nutzer für volle zwei Stunden täglich bei Netflix vorbei. Seit Herbst letzten Jahres ist der Streaming-Anbieter auch in Deutschland verfügbar und hatte im Vorfeld für helle Aufregung bei Wettbewerbern und der TV-Branche gesorgt. Aber wovor fürchten sich die Etablierten?
Netflix streamt Filme und Serien für eine monatliche Abo-Gebühr von rund 8 Euro. Dabei können die Nutzer auf ein Angebot von ca. 1.800 Titeln zugreifen – diese aber nicht herunterladen oder kaufen. Damit macht Netflix das Gleiche wie zig andere Anbieter auch. Deren Kerndaten überflügeln Netflix in der Regel sogar mit deutlich mehr Titeln und flexibleren Nutzungsmöglichkeiten.
Doch was Netflix auszeichnet und die Branche wachrüttelt, sind Mut und das Beschreiten neuer Pfade. Denn Netflix versteht sich nicht nur als Warentheke für Bewegtbild. Netflix produziert seine Inhalte teilweise selbst – 2013 startete beispielsweise die überaus erfolgreiche Serie „House of Cards“ – exklusiv auf Netflix. Getreu dem Motto: Wenn die Säue dem Metzger nicht passen, dann züchtet er eben seine eigenen. Ein Konzept, das Schule macht und etablierten Produktionswegen bei Studios und TV-Sendern Paroli bietet. Auch E-Commerce-Riese Amazon hat mit „Amazon Studios“ eine eigene Produktionsschmiede ins Leben gerufen, die unter dem Label „Amazon Originals“ Serien wie „Alpha House“ oder „Betas“ produziert.
Merkmal der Eigenproduktionen sind hochkarätige Drehbuchautoren und namhafte Darsteller wie John Goodman oder Kevin Spacey. Das scheint mit einem Erfolgsversprechen verknüpft, bringt den Anbietern weitere Abonnenten und spült damit Kapital für weitere Expansion und Innovation in die Kassen. Ein Ende des Erfolgs ist nicht in Sicht. Vielmehr haben allein diese beiden Anbieter innerhalb weniger Jahre die Spielregeln einer ganzen Branche verändert.
Links zum Thema:
37 Dinge, die Sie vielleicht noch nicht über Netflix wussten http://www.buzzfeed.com/annaneyman/things-you-probably-didnt-know-about-netflix?bftw&utm_term=4ldqpfp#.ok65DVjP8
Amazon Originals http://www.amazon.de/gp/feature.html?ie=UTF8&docId=1000816133
Wo ist die Lieblingsserie verfügbar? Dieses Webangebot gibt Auskunft: https://www.werstreamt.es/