
Nachhaltige Konzepte werden angesichts zunehmender Ressourcenknappheit und des Klimawandels immer wichtiger. Das fängt bei der Produktion von Waren an und zieht sich über die gesamte Wertschöpfungskette: Logistik, Verbrauch, Lebensdauer, Entsorgung. Irgendwann hat ein Gegenstand ausgedient – und dann? Anstatt ihn in den Müll zu werfen, kann man ihn einer neuen Bestimmung zuführen. Dieser Trend heißt Upcycling und damit wird nicht recycelt und wiederverwertet, sondern sogar „aufgewertet“. Das spart nicht nur Abfall, sondern auch den Einsatz von Rohstoffen zur Erzeugung neuer Waren. In unserer Wegwerfgesellschaft ist das trendy, in ärmeren Ländern längst Alltag. Wer weniger hat, muss mehr improvisieren. So werden aus Gummi oder Autoreifen zum Beispiel Flip-Flops gemacht oder aus alten Dosen Spielzeugautos.
Hierzulande hat Upcycling bereits unterschiedliche Branchen erreicht. Beispiel Modeindustrie: Jedes Jahr werden tonnenweise Kleidungsstücke weggeworfen, aus denen sich noch etwas machen lässt. Einige Modedesigner möchten Rohstoffe retten und verwenden sowohl Pre-Consumer Waste (Verschnitt, Probestoffe etc.) als auch Post-Consumer Waste (getragene Teile). Ein wichtiger Aspekt ist das Design, denn keiner möchte offensichtlichen Ausschuss tragen. Damit werden die upgecycelten Teile jedoch relativ teuer. Berlin sieht sich selbst als Hauptstadt des Fashion-Upcyclings und bietet dem Thema zum Beispiel auf der „ethical fashion show“ eine Plattform. Der Branchenriese H&M engagierte sich ebenfalls bereits (gezwungenermaßen) bei der Wiederverwertung. Nachdem der Konzern in die Kritik geraten war, unverkaufte Stücke aus seiner Lanvin-Kollektion in New York weggeworfen zu haben, brachte er 2011 eine „Waste Collection“ aus Reststücken der Kollektion auf den Markt. Und vor einiger Zeit konnten Kunden in den Filialen alte Kleidung gegen Rabattgutscheine eintauschen – wobei das wieder das Nachkaufen von Aussortiertem fördert und damit auch nicht wirklich dem grundsätzlichen Gedanken von bewussterem und nachhaltigem Konsum Rechnung trägt.
Ein Bereich, in dem sich wirklich ausrangierte Gegenstände wiederverwerten lassen und dabei nützlich und schön werden, ist der Haushalt. Ideen gibt es in vielen Foren und Blogs, wie zum Beispiel
http://luziapimpinella.blogspot.de/2015/01/interior-diy-upcycling-lampenschirm.html
Wer nichts selbst basteln möchte, kann alternativ eine hübsche, aus alten Flaschen gefertigte Vase bei Sybille Homann bestellen.