Ein Plädoyer für eine kleine Besinnungspause

Bild: DeathtoStock
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Sind wir mal ehrlich: Allmählich mag man sie nicht mehr hören – diese endlose Liste an immer populäreren Buzzwords (auch so eines), die vermeintlich Neues in schicke, nach dem digitalen Zeitgeist klingende Begrifflichkeiten stecken. Brand Journalism, Storytelling, Native Advertising, Paid, Owned, Earned Media, die Multiscreen-Welt – und natürlich Content. Content-Marketing, Content-PR, Content-Strategie, Content-Specialist… Content, wohin man hört und schaut.

Und sind wir ein weiteres Mal ehrlich: Die Digitalisierung verändert die Gesellschaft. Sie verändert unser Verhalten so nachhaltig, dass das Erklärungsbedürfnis und damit auch das Bedürfnis nach neuen Worten für die Umschreibung dessen, was uns heute umtreibt, einfach immer größer wird. Auch wir sind keinesfalls immun dagegen.

Allerdings schüren die neuen wortreichen „Heilsbringer“ auch die Hemmungen, sich in dieser neuen Welt kommunikativ zu bewegen. Gerade mittelständische Unternehmen fühlen sich heute oft überfordert: So viele potentielle Kanäle, die man unbedingt bespielen muss… Ohne eine vernünftige Content-Strategie, daraus abgeleitetes, kreatives Storytelling von professionellen Brand Journalists geschrieben, über Paid und Owned Media verbreitet und hoffentlich in Earned Media resultierend, auf die Multiscreens dieser Welt projiziert, geht’s doch eigentlich gar nicht mehr, oder?

STOP! Kurze Besinnungsphase. Niemand muss alles machen, sondern nur das, was in Anbetracht der spezifischen Situation und der spezifischen Unternehmensziele auch wirklich sinnvoll ist. Denn um was geht’s noch mal im Kern? Die Zielgruppen zu erreichen – da, wo sie auch wirklich kommunizieren bzw. für Kommunikation empfänglich sind. Also steht vor allem anderen die Definition der Zielgruppen und die Suche nach den wahren Touchpoints (ähm…) – ob Magazin oder Blog, Event oder Online-Forum, Mitarbeiterzeitung oder Intranet. Und dann geht’s an die Arbeit: Strategie entwickeln, Maßnahmen ableiten und idealerweise die Stakeholder (…) nicht nur für die eigene Sachen, sondern auch als aktive Botschafter gewinnen. Die Bandbreite der Instrumente dafür ist heute sicher so groß und variantenreich wie nie, aber das bedeutet nicht, dass alles auch unbedingt zum Zuge kommen muss.

Keep it simple! 🙂