Bitte nicht so hektisch: der „Slow“ Trend

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In unserer heutigen Zeit von „höher, schneller, weiter“ ist niemand gerne langsam. Oder vielleicht doch? Man munkelt, es gäbe einen Trend der Entschleunigung zu beobachten. Manche sprechen gar von der „Slow Bewegung“. Es geht um eine Rückbesinnung auf bewusstes, einfaches und nachhaltiges Leben, das in verschiedenen Lebensbereichen zum Ausdruck kommt. Wo wir das bereits sehen können?

In der Gastronomie zum Beispiel. Fast Food verliert, heute steht „Slow Food“ auf der Karte. Dieser Trend, der ursprünglich aus Italien stammt, plädiert allerdings nicht für Essen in Zeitlupe. Er fördert den Erhalt regionaler Produzenten und setzt sich für geschmacklich und gesundheitlich einwandfreie Nahrung ein, die für jeden zugänglich gemacht werden soll.

Slow Food und Kaffee, das passt ebenfalls zusammen. Schließlich beziehen immer mehr Röster ihre Bohnen direkt von Farmen in aller Welt und achten auf Fair Trade Produkte. Hier geht es auch wortwörtlich um Langsamkeit, denn langsames Rösten, Filtern und die Trend-Zubereitung „Cold Brew“ – mit kaltem Wasser gebrühter Kaffee, der milder und intensiver schmeckt – können bis zu 24 Stunden in Anspruch nehmen.

Eine neue Wahrnehmung der Zeit soll die „Slow Uhr“ bringen. Im Unterschied zu den üblichen Uhren, die wir kennen, hat diese nur einen Zeiger, der sich nach und nach auf alle 24 Stunden des Tages richtet. Dadurch bewegt er sich nur halb so schnell wie der Zeiger einer normalen Uhr, mit ganzheitlichem Blick auf den Tag.

Ein weiteres Gadget für einen Slow Lifestyle ist der Kopfhörer „Listen Carefully“ des Berliner Designers Jonas Breme. Er senkt die Lautstärke bei ruckartigen Bewegungen und fordert damit auf, still zu sitzen und sich beim Musikhören zu entspannen.

Und wenn wir es im Alltag dann immer noch nicht schaffen, bewusster und nachhaltiger zu leben, bietet mittlerweile so manches Hotel ein Erholungsangebot bewusst ohne Internetverbindung an. Und das soll nicht als Drohung verstanden werden.

Also: Durchatmen und – zumindest ab und zu – herunterschalten.