Neue Berufe: einen virtuellen Schritt voraus

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Digitalisierung und technischer Fortschritt verändern unseren Arbeitsalltag. Dadurch gibt es nicht nur neue Strukturen und Prozesse in unseren vertrauten Jobs, sondern es entstehen ganz nebenbei auch völlig neue Berufsfelder. Straßenverkehrsanalyst. Roboterberater. Tele-Mediziner. Das sind nur drei der neuen Berufe, die laut der kanadischen Stiftung für Bildungsförderung bis 2030 aufkommen könnten. Aber was steckt dahinter?

Der Straßenverkehrsanalyst:

Verkehrsmittel fahren zukünftig autonom, so dass menschliche Fahrer damit zunehmend überflüssig werden. Verkehrsanalysten koordinieren die Transportmittel und stimmen ihre Routen aufeinander ab. So wird die Sicherheit der Fahrgäste gewährleistet und die Effizienz im Straßenverkehr gesteigert.

Der Roboterberater:

Auch Roboter werden eine größere Rolle in unserem Leben spielen. Sie führen z.B. den Haushalt, putzen und kochen. Dadurch können ältere Menschen viel länger selbstständig leben. Der Roboterberater unterstützt uns beim Umgang mit der kostspieligen humanoiden Maschine und steht beratend zur Seite.

Der Telemediziner:

Besonders heiß diskutiert wird die Telemedizin. Der Arzt hält seine Sprechstunde mit Patienten in Zukunft aus hunderten Kilometern Entfernung ganz einfach virtuell ab. Sogar komplizierte Eingriffe kann er von der Ferne aus durchführen, z.B. mit Hilfe eines Roboters. Im EU-Projekt „d-LIVER“ entwickelt das Fraunhofer Institut momentan ein IT-System, mit dessen Hilfe Menschen mit chronischem Leberversagen in den eigenen vier Wänden medizinisch unterstützt werden können.

Ein neuer Beruf ist aber auch nicht immer gleich ein NEUER Beruf. Häufig findet eher eine Neuausrichtung altbekannter Berufsfelder statt. So wird der KFZ-Mechaniker zum „Mechatroniker“, der Drucker zum „Medientechnologen Druck“ und der Redakteur zum „Cross-Media Manager“. Traditionelles Know-how wird zunehmend digitalisiert. Logisch, dass früher oder später auch die Ausbildungsinhalte entsprechend angepasst werden müssen.

Besonders groß ist die Sorge, dass die Digitalisierung den „Jedermann-Arbeitsmarkt“ verdrängt. Mit Digitalisierung und technischem Fortschritt geht eine zunehmende Akademisierung der Arbeitswelt einher. Die neuen Berufe sind spezialisierter und technisch komplexer. Einige Berufsfelder, wie wir sie kennen, werden verschwinden. Dennoch ist das kein Grund zur Sorge. In einer Gesellschaft, die den demografischen Wandel so stark zu spüren bekommt, ist es unerlässlich, dass Technologie die fehlende Arbeitskraft abfedert. Und es bleibt ja auch viel Raum für die Entstehung von ganz neuen Berufen.