
Lange schon spukt der Gedanke von Robotern, die denken und fühlen wie wir, in unseren Köpfen. Und das – nicht zuletzt dank Hollywood – im Positiven wie im Negativen. Nach Faith Popcorn und der Trendagentur BrainReserve ist jetzt gewiss: Robo Humanity wird „das nächste große Ding“. Dabei geht es um die Verschmelzung von Mensch und Maschine. Das heißt nicht nur der Roboter vermenschlicht, sondern auch der Mensch wird zunehmend „technologisiert“. Wer jetzt aber an iPads oder Wearables denkt – weit gefehlt. Denn die Forschung ist weiter. Aktuell bereits in der Entwicklung sind zum Beispiel Hirnimplantate, die unsere Stimmung aufhellen. Dann heißt es: Psychopharmaka ade, willkommen zur Programmierung per Computerchip.
Forscher der Stanford Universität stecken mittendrin in der Entwicklung eines nur reiskorngroßen Implantats, mit dem sich die Empfindungen der Menschen per WLAN steuern lassen. Zu abwegig? An der John Hopkins Universität arbeiten Forscher bereits an Prothesen, die nicht länger per Muskel, sondern mit bloßer Gedankenkraft gesteuert werden. Ein armloser Patient müsste nur denken „Ich möchte diesen Apfel essen“ und schwups, würden seine Prothesen reagieren und ihm den Apfel reichen. Da scheint ein Implantat zur Aufhellung unserer Stimmung doch gar nicht mehr so fern.
Maschinen sollen auch immer mehr von uns bekommen, so die Trendforscher. Im Gugak-Museum in Seoul, Südkorea, klärt ein Roboter bereits über koreanische Musiktraditionen auf: Per Projektor in seinem Kopf wirft er problemlos Videos an die Wand und erklärt sie seinen Zuhörern. Nicht weit entfernt unterrichten philippinische Englischlehrer virtuell, indem sie als Roboter in einer koreanischen Klasse umherfahren. Ihr Gesicht erscheint auf dem Display des mechanischen Helfers. Der Roboter „Pepper“ vom französischen Hersteller Aldebaran erkennt und reagiert sogar auf verschiedene Gesichtsausdrücke. Schaut man ihn traurig an, hat er einen netten Spruch parat. Die direkte Kommunikation zwischen Mensch und Maschine ist scheinbar nicht aufzuhalten. Nicht zuletzt, weil die Technik hierzu immer günstiger wird.
Was bei diesem speziellen Trend bleibt, sind sicherlich die Berührungsängste der Menschen mit den neuen Maschinen. Schließlich kennen wir alle die filmischen Szenarien, die zeigen, was passiert, wenn intelligente Roboter vom Befehlsempfänger zum Befehlshaber mutieren. Themenparks sollen die Hemmschwelle verringern, indem Besucher die Roboter erleben und ausprobieren können. So ist es zumindest in Südkorea geplant. Und vielleicht auch bald bei uns.
Quellen/Links:
http://www.theworldin.com/article/10515/trend-spotting-humanoid-condition