
Wenn wir wissen wollen, wie wir in Zukunft leben, arbeiten und kommunizieren, richten wir den Blick in immer öfter in die Epizentren der Tech-Industrie. Während sich hierzulande nun gerade Unternehmen verstärkt mit eigenen Apps auseinandersetzten, kommt aus der Tech-Welt schon die nächste Hiobsbotschaft: Die mobilen Anwendungen sind am Ende.
Aber einmal langsam. Es ist unwahrscheinlich, dass sich mobile Anwendungen tatsächlich verabschieden. Warum? Es gibt Apps die sich fest in den Alltag integriert haben, WhatsApp ist beispielsweise für 76% der Nutzer absolut unverzichtbar.
Was sich allerdings ändern wird, ist die App-Infrastruktur, wie wir sie heute kennen. Die vielen verschiedenen Apps für unterschiedliche Dienste, die sich auf dem Homescreen tummeln, werden sich in Zukunft wahrscheinlich in einer einzigen Anwendung integriert wiederfinden. Ein logischer Schluss, denn schon heute möchten Nutzer Inhalte und Services am besten dort abzugreifen, wo sie ohnehin agieren. Das sind eben allem voran diverse Chat-Dienste, wie WhatsApp oder der Facebook Messenger.
Dass eine solche Art Über-App keine Zukunftsmusik, sondern bereits ein erfolgreiches Businesskonzept ist, zeigt sich längst in China. Die Messenger-App Weixin (im engl. WeChat, diese und weitere App-Giganten aus China hat Gründerszene gesammelt) lässt Nutzer nicht nur chatten, sondern über die gleiche Oberfläche simultan einkaufen, Taxis ordern oder Geld versenden.
Nutzer können sich über eine weitere Stufe von Convenience freuen. Anbieter müssen durch die neue Struktur jedoch erneut umdenken. Prinzipiell können sie mit solch integrierten Diensten sofort auf eine bereits bestehende Nutzerbasis zugreifen. Da das Umschalten zwischen verschiedenen Apps entfällt, verbringen User außerdem noch mehr Zeit in diesen Apps. Allerdings sind starke Marken gefragt, um in den Megaanwendungen nicht unterzugehen. Bestes Beispiel ist Amazons smarter Home-Assistent Alexa. Per Sprachbefehl bestellt es ein benötigtes Produkt – über den Hersteller entscheidet es im Zweifel selbstständig.
Wohlmöglich gerade deshalb äußern sich User in Kommentaren zur erwarteten Entwicklung durchaus kritisch und beklagen einen Verlust der Selbstbestimmtheit. Bleibt abzuwarten, wie sich die verschiedenen Systeme in unseren Alltag integrieren und ihn weiter verändern.