
Influencer Marketing oder Influencer Relations – das sind die neuen Trend-Werbeformen in Zeiten fortschreitender Digitalisierung. Wirkung und gewünschter Output sind jedoch oft nicht messbar. Geschätzt 9 von 10 Influencer Kampagnen scheitern. Und was ist überhaupt der gewünschte Output, was ist das genaue Ziel von Influencer Marketing?
Die angestrebten Ziele der Kooperationen mit Influencern sind primär langfristig. Besonders in der Markenkommunikation setzen Unternehmen auf die Macht von Youtube-Stars und Instagram-Ikonen, um ihre Brand in den Köpfen der User zu verankern. Sie wollen damit Authentizität und Glaubwürdigkeit durch die Stars von nebenan schaffen und insbesondere junge Zielgruppen ansprechen, die immer schwieriger werblich zu erreichen sind.
Bislang galt dabei die Regel: Je mehr Fans der Influencer hat, desto besser. Reichweite ist King.
Doch nach der ersten Euphorie in den letzten Jahren hört man zunehmend auch kritische Stimmen. Die Frage nach dem tatsächlichen Potential von Influencern lässt sich nicht pauschal beantworten.
Damit ein Unternehmen seine Chancen voll ausnutzt und nicht aktionistisch irgendetwas macht, ist es wichtig, eine Strategie für die Influencer Kommunikation zu entwickeln. Wer ausschließlich mitmacht, um mitzumachen, der sollte es besser sein lassen – dieses Budget kann besser investiert werden. Wichtig ist die richtige Auswahl an Influencern. Die Reichweite ist hierbei ein quantitativer Faktor, relevanter sind daneben allerdings qualitative Kriterien. So muss der Fit zwischen Marke, Influencer und Unternehmenswerten stimmig sein und nicht ausschließlich die Anzahl von Followern. Es sollte darüber hinaus klar zwischen Branding und Sales Bestrebungen unterschieden werden. Wer seine Marke langfristig positionieren möchte, sollte langfristige Beziehungen zu Influencern eingehen. Eine einmalige Erwähnung bringt nur kurzfristigen Erfolg.
Ein aktuelles Problem ist die abnehmende Authentizität der Influencer. Denn nicht nur Marketer, sondern auch Follower lernen immer mehr dazu. Verloren sind Authentizität und Glaubwürdigkeit zwar noch nicht ganz, aber User erkennen zum Beispiel bezahlte Kooperationen und Produktplatzierungen besser und lassen sich nicht mehr so schnell beeinflussen. Influencer also bloße Schleichwerber werden in Zukunft nicht mehr optimal funktionieren.
Eine Möglichkeit zum glaubwürdigen Einsatz von Influencer Marketing sind die Micro Influencer. Sie waren lange Zeit das ungeliebte Kind der Szene. Es sind jene Influencer, die sich – bezogen auf ihre Followerzahl – im unteren Mittelfeld befinden. Noch vor einigen Jahren als Notlösung bei begrenztem Budge eingesetzt, sind Micro Blogger heute die neuen Stars und gelten als besonders engagiert, relevant und glaubwürdig. Jüngst könnte eine Studie von Markerly beweisen, dass die ideale Like-Rate eines Influencers bei einer Followerzahl zwischen 1.000 und 5.000 liegt. Micro Influencer sind somit für Marken extrem wertvoll, denn sie sind echte Experten für ein Thema mit wenig Streuverlust. Und das hören Markenverantwortliche besonders gerne. Wir sind also gespannt, wie sich das Influencer Marketing weiter entwickelt.