Willkommen in der Realität

Foto: pixabay
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Nur noch wenige Tage trennen uns vom diesjährigen Weihnachtsfest. Auch wenn noch nicht alle Geschenke für die Liebsten besorgt sein sollten, steht bereits jetzt fest: Ein diesjähriger Renner unterm Weihnachtsbaum sind VR-Brillen. Das Thema Virtual Reality ist schon seit einiger Zeit in aller Munde, aber eines hat das ablaufende Jahr gezeigt: Aus dem teils belächelten Hype ist ein ernst zu nehmendes Tool geworden, um Wirklichkeit und Virtualität miteinander zu verschmelzen. Der Unterhaltungswert ist enorm und einmal ausprobiert, beeindruckt die virtuelle Realität Jung und Alt – ein Vorteil, der nicht selbstverständlich ist.

Vor ein paar Wochen ist mit Playstation VR nun ein weiterer Vorantreiber im Virtual Reality Universum erschienen. Mit einem Preis von gegenwärtig rund 400 Euro sicher kein günstiges Erlebnis, dafür aber umso beeindruckender, wenn man sich darauf einlässt. Ist die mit einigen Kabeln an der PlayStation 4 verbundene Brille erst einmal bequem auf den Kopf gesetzt, kann es losgehen. Der Spieler taucht mehr in die Videospielwelt ein, als er es vielleicht je für möglich gehalten hat. Einerseits durch realistische Grafiken und den implementierten 3D-Effekt und andererseits natürlich durch das intuitive Steuerungskonzept. Denn jede Änderung der Blickrichtung durch Drehen des Kopfes vom Spieler bewirkt im Spiel auch einen entsprechenden Blickwinkel. Im Rennspiel kann man so aus dem Seitenfenster des Autos sehen, wer gerade zu einem Überholmanöver ansetzt. Und bei Adventures aus der Ich-Perspektive verdächtigen Geräuschen aus den Surround Speakern mit einer schnellen Kopfbewegung folgen.

Was für den Videospieler einen enormen Unterhaltungswert liefert, bietet kommunikativ ein hohes Potenzial: Informationen können den eigenen Zielgruppen deutlich lebhafter nahegebracht werden und das Erlebte bleibt – bei einem stimmigen Konzept – nachhaltig mit der Marke in Erinnerung. Die Möglichkeiten sind unbestritten vielfältig und es gilt auszuloten, ob und wie VR auch in der eigenen Außendarstellung einen sinnvollen Beitrag leisten kann. Reiseanbieter präsentieren beispielsweise virtuelle Rundgänge in Hotelanlagen und auf Kreuzfahrschiffen, die Interessierten ein realistisches Bild ihrer nächsten Urlaubs-Location liefern. Auch komplexere Arbeits- oder Produktionsprozesse lassen sich erlebbar machen und sind so leichter für Adressaten nachzuvollziehen. Ein Beispiel einer solchen virtuellen Führung findet man auf der Website des Europäischen Verbands der Getränkedosenhersteller: Hier taucht man tatsächlich ein in den Produktionsprozess einer Dose vom angelieferten Aluminium über die Abfüllung bis hin zur abschließenden Auslieferung zum Supermarkt – und das die ganze Zeit über mit vollkommenem Rundumblick. Das letztgenannte Beispiel zeigt auch, dass man für die Virtual Reality-Erfahrung nicht zwangsläufig eine VR-Brille benötigt. Verfügt ein Betrachter über keine Brille, kann man die Option integrieren, die Blickrichtung in einem 360-Grad-Video auch während des Abspielens durch den gedrückten Mauszeiger zu ändern. Das wirkliche Eintauch-Erlebnis mit VR-Brille ist jedoch sicher beeindruckender, zumal man durch eine eigens gebrandete VR-Brille zusätzliche Botschaften und eine unkomplizierte Nutzung der erstellten Inhalte realisieren kann.

Wer VR zunächst unterschätzt hat, kann noch immer partizipieren und die Potenziale zum Beispiel in der Kommunikation für sich nutzen. Dabei werden künftig, bei stark wachsendem VR-Content, vor allem die kreativen oder unkonventionellen Ideen hervorstechen und punkten.