Ökologische Verantwortung ist für die meisten Unternehmen fest verankerter Bestandteil der Unternehmensstrategie. Künftig wird es jedoch zu einem noch sehr viel intensiveren Verständnis von Nachhaltigkeit kommen. Der Erfolg der sharing economy oder von access-over-ownership-Modellen gibt dabei die Richtung vor: Wenn wir heute schon unsere Ressourcen bewusst einsetzen und Verschwendung möglichst vermeiden, dann ist es Aufgabe von Unternehmen und Politik, jegliche Vergeudung von Wertstoffen künftig zu eliminieren. Wie das gehen soll? Durch kreative, brillante neue Ideen.
Im Automobilbereich dreht sich zurzeit alles um Elektro-Mobilität. Der nächste Schritt in Richtung vollkommener Ressourcen-Ausschöpfung: Ein Elektro-Fahrzeug wird nicht länger nur mit Energie betankt, sondern kann diese auch wieder abgeben. Fahrzeughalter können ihre unverbrauchte Energie also an das öffentliche Stromnetz zurück verkaufen. Das Fahrzeug dient dann als zusätzliche Einnahmequelle und entlastet das öffentliche Stromnetz, besonders zu Zeiten, in denen es stark beansprucht wird. Ein Pilotprojekt zu dieser Zukunftsvision läuft zurzeit bereits in Großbritannien. Die Initiatoren dahinter: der japanische Automobilhersteller Nissan und der Stromkonzern Enel.
Wie Ressourcen-Nutzung par excellence im Food Bereich funktionieren kann, zeigt zum Beispiel die Tafel der Stadt São Paulo in Kooperation mit verschiedenen Restaurants. Deren Lieferdienste fahren seit Mai 2016 nicht nur das bestellte Essen zu den Kunden nach Hause, sondern fragen in diesem Zuge auch gleich ab, ob sie Nahrungsmittel spenden möchten, die sie ansonsten nicht mehr verbrauchen würden. Die Fahrt zurück zum Restaurant ist somit keine „Leerfahrt“ mehr. Das gespendete Essen wird von der Tafel abgeholt und an Bedürftige verteilt.
Und auch die Schweden gehen der Verschwendung von Konsumgütern an den Kragen und wollen die Wegwerf-Gesellschaft minimieren. Ab diesem Jahr gilt auf Reparaturen, zum Beispiel von Fahrrädern, Kleidung, Schuhen oder Lederwaren, eine reduzierte Mehrwertsteuer von zwölf Prozent anstatt der bisherigen 25 Prozent. Damit soll zu umweltbewusstem Handeln motiviert sowie der Arbeitsmarkt stimuliert werden.
Die Zeichen der Zukunft zeigen in Richtung „Neue Nachhaltigkeit“. Um für seine Zielgruppe attraktiv zu bleiben, ist das sicherlich Grund genug, einmal die eigenen Prozessketten zu durchleuchten und eine Bestandsaufnahme für eine gesunde Zukunft zu machen.
Links:
http://trendwatching.com/trends/5-trends-for-2017/
http://www.pri.org/stories/2017-01-02/sweden-tries-curb-buy-and-throw-away-culture-through-tax-breaks