Eine direkte und unkomplizierte Kommunikation soll es sein. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen YouGov-Umfrage: Demnach ist jeder fünfte Deutsche der Meinung, dass der Austausch mit Unternehmen über Messenger-Dienste wie WhatsApp längst überfällig ist. Ein Grund dafür scheint der komfortable Kommunikationsweg zu sein. Denn zumindest bei denjenigen, die WhatsApp bereits privat nutzen, findet jeder Dritte, dass die Kontaktfunktion über soziale Netzwerke oder Apps oftmals unkomplizierter abläuft als die Kommunikation über klassische Kanäle wie E-Mail, Post oder Telefon. Und selbst bei denjenigen, die WhatsApp noch nicht nutzen, können sich 24 Prozent vorstellen, die App künftig für die Kommunikation mit Unternehmen zu verwenden.
Komfort überzeugt. Folgerichtig haben auch viele Unternehmen den Austausch via Messenger im Blick, um ihre Zielgruppe zu erreichen. Welche Möglichkeiten gibt es da? Eine Business-Version von WhatsApp ist zurzeit in der Testphase. Der Facebook-Messenger wirbt bereits heute damit, den Zugang zu 1,2 Milliarden potentiellen Neukunden zu ermöglichen. Wie der Austausch über den Messenger funktionieren kann, zeigt ein bekanntes Beispiel anschaulich: Novi – ein Chatbot der Tagesschau – informiert zweimal täglich über Neues in der Welt. Um ihm zu folgen, muss einfach der Link www.novibot.de angeklickt werden, sodass Novi sich direkt im Facebook-Messenger öffnet und die Kommunikation mit ihm starten kann. Eine Ausweitung auf weitere Messenger-Dienste ist von der Tagesschau geplant.
Unabhängig davon, ob ein Chatbot zum Einsatz kommt oder nicht, stellt die direkte Kommunikation eine Herausforderung dar. In Zeiten von Adblockern ist die eigene Zielgruppe häufig schwerer zu erreichen. Messenger-Dienste sind da eine gute Alternative. Aber ist die Zielgruppe auf diesen Kanälen überhaupt aktiv? Die YouGov-Analyse zeigt, WhatsApp-Nutzer sind eher zwischen 18 und 34 Jahren alt (36 Prozent) und interessieren sich eher für die Themen Restaurants (63 Prozent), Kino (60 Prozent), Kneipen (39 Prozent) oder Fitness, Training und Sport (38 Prozent). Zudem ist der Datenschutz für viele User ein wichtiges Thema. Denn WhatsApp und Facebook „lesen mit“ und erhalten Informationen ihrer User. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch das Gerichtsurteil des Amtsgerichts Bad Hersfeld zu WhatsApp vom Juni 2017. Demnach stellt die Weitergabe aller gespeicherten Kontakte an WhatsApp, die bei Nutzung der App automatisch erfolgt und nicht auszuschalten ist, einen Verstoß gegen das Recht auf informationelle Selbstbestimmung dar (nachzulesen unter: https://www.swr.de/swraktuell/bw/karlsruhe/amtsgericht-bad-hersfeld-pflichten-zur-whatsapp-nutzung/-/id=1572/did=19789944/nid=1572/81om23/index.html).
Lesestipps:
Link zur Umfrage: https://yougov.de/news/2017/07/05/studie-zeigt-whatsapp-ist-der-unternehmenskommunik/
Meinung zum Gerichtsurteil: https://www.basicthinking.de/blog/2017/06/27/whatsapp-urteil/