Wo die Mobilität der Zukunft schon heute gestaltet wird

Wir sind ständig in Bewegung – nicht nur beruflich, sondern auch privat. Unser Ziel? Wollen wir so schnell, so flexibel, so bequem wie möglich erreichen. Mobilität ist in einer immer agiler werdenden Gesellschaft ein „Muss“. Sie bedeutet Freiheit, Unabhängigkeit, Individualität. Dabei denkt vor allem die Generation Z um: Sie verzichtet zunehmend auf ein eigenes Auto und nutzt überwiegend den öffentlichen Nahverkehr. Trotzdem ist die Zahl der Kfz-Neuzulassungen auch dieses Jahr wieder gestiegen. Klingt paradox? Ist es aber nicht. Denn während es in den urbanen Ballungszentren schnelle und preiswerte Fortbewegungsalternativen gibt, fehlen diese in den ländlichen Regionen. Doch was ist die Antwort? Wie kann es in Deutschland in Zukunft mehr Flexibilität bei gleichzeitig weniger Verkehr und weniger Umweltverschmutzung geben?

Der Mobilitätsmix macht’s

Einige Optionen gibt es schon und es wird weiter an Lösungen und Konzepten gearbeitet. Gerade auf kürzeren Strecken hat man bereits die Wahl:

1. Einsteigen und (mit)fahren ist längst eine weit verbreitete Alternative. Es wird kein eigenes Fahrzeug mehr benötigt – Mobilität „on demand“ sozusagen. Die Möglichkeiten:
Ride-Sharing: Klassiker unter den Angeboten. Autos – und immer öfter auch Fahrräder oder Motorroller – einer Anbieter-Flotte können per Kundenkarte oder App auf öffentlichen Parkplätzen entriegelt und dann gefahren werden.
Ride-Hailing: Ein Fahrzeug mit Fahrer wird per App bestellt. Auch die Zahlung erfolgt digital. Diesen Service bietet nicht nur Uber, sondern auch Mytaxi an.
Peer-to-Peer-Sharing: Autos, die man selbst gerade nicht nutzt, können vermietet werden. In Deutschland vermittelt beispielsweise der Anbieter SnappCar diese „Leihwagen“.
Ride-Pooling: Ergänzt das bestehende Bahn- und Busnetz. Per App wird ein Sammeltaxi bestellt, das den Mitfahrer an einer individuell festgelegten Haltestelle abholt. Die Routen werden dynamisch per Algorithmus festgelegt.
2. Langsam schneller ans Ziel kommen ist die Maxime des „Langsamverkehrs“. Wer in der Stadt auf bestimmten Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, hat oft einen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber Autos. Der Weg ist direkter als mit dem ÖPNV, es braucht keinen Parkplatz wie mit dem Auto. Auch in Städten und Kommunen arbeitet man an neuen Konzepten: In NRW wird der Radschnellweg zwischen Duisburg und Hamm Stück für Stück weiter ausgebaut, ein Konzept für Berlin ist mit der Radbahn im Gespräch.

Verkehr mit Köpfchen
Alternative Mobilitätskonzepte gibt es also. Doch diese müssen anschlussfähig gemacht und weiterentwickelt werden. Hier ist vor allem Agilität im Denken und Handeln gefragt. „Bundesverkehrswegeplan 2030“ – so nennt dies die Bundesregierung. Das Konzept will den „Deutschland-Takt“ im Schienenverkehr erreichen: Mit der Ausbaustrategie sollen besser abgestimmte Anschlüsse, kürzere Reisezeiten und leistungsfähigere Güterverkehrsstraßen geschaffen werden.
Auch die digitalen Technologien könnten schon bald mehr „Bewegungsfreiheit“ bieten: Algorithmen, die unseren Verkehr koordinieren, organisieren und steuern oder auch Apps, die individuelle und flexible Fahrgemeinschaften zusammenstellen, sind keine Zukunftsmusik mehr und könnten dafür sorgen, dass die Mobilität von morgen heute beginnt.