In Zeiten der Digitalisierung, in denen sich Informationen immer schneller verbreiten, stehen vor allem Nutzer der sozialen Medien immer häufiger vor der Frage: Wie kann ich überprüfen, ob eine Nachricht überhaupt der Wahrheit entspricht? Laut einer aktuellen Umfrage fühlen sich weniger als die Hälfte der Deutschen in der Lage, Falschnachrichten zu erkennen. 42 Prozent der Deutschen geben sogar an, selten oder nie Fake News in den Medien ausfindig zu machen. Dabei gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Möglichkeiten und Tools, um Informationen in der digitalen Welt auf den Grund zu gehen. Diese sind nicht nur für Journalisten oder sogenannte Faktenchecker von Relevanz, die mittlerweile beispielsweise bei der dpa fest etabliert sind. Vielmehr können die Tools jedem Internetnutzer bei der Recherche helfen – also mittlerweile rund 90 Prozent der Deutschen.
Tipp 1: Fotorückwärtssuche
Um Urheber, Aufnahmedatum und -ort eines Bildes im Internet zu verifizieren, hilft die Fotorückwärtssuche – zum Beispiel bei der Google Bildersuche. Einfach das zu vergleichende Foto hochladen oder dessen URL eingeben und mit einem Klick auf die Suche nach den Bildquellen gehen. Alternativen zu Google sind zum Beispiel die auf Foto-Rückwärtssuche spezialisierten Suchmaschinen Tineye oder Yandex. Besonders nützlich ist bei Yandex etwa die Croppingfunktion, mit der auch nur ein bestimmter Bildausschnitt für die Suche ausgewählt werden kann.
Ist der Aufnahmeort eines Bildes einmal recherchiert, kann man bei Google Streetview abgleichen, ob die vermeintliche Umgebung der Aufnahme auch wirklich so aussieht. Dual Maps ermöglicht eine Dreifach-Ansicht von Google Maps, Google Street View und der Satelliten-Aufnahme.
Tipp 2: Bei Youtube Thumbnails und Transkripte ausgeben lassen
Um Youtube-Videos genauer auf den Grund zu gehen, empfiehlt sich Youtube Data Viewer. Neben dem genauen Zeitpunkt des Video-Uploads gibt das Tool Thumbnails aus, die wiederum zur Fotorückwärtssuche oder den Abgleich bei Streetview & Co. verwendet werden können. Nützlich kann auch das frei verfügbare Google Chrome Add-On In Video For Youtube sein, das ganze Transkripte von Youtube Videos ausgibt. Wer beispielsweise bei einer langen Rede nach bestimmten Passagen zu einem Thema sucht, kommt hiermit sicher schneller ans Ziel.
Tipp 3: Gezieltes Monitoring
In einer Welt voller Hashtags, Tweets und Likes kann man schnell einmal den Überblick verlieren. Ein gründliches Monitoring von Inhalten, die auf den sozialen Medien kursieren, wird daher immer wichtiger. Für Twitter ist Tweetdeck ein sinnvolles Tool, um Accounts nach bestimmten Kriterien zu strukturieren und sortieren. Das kostenfreie Google Chrome Add-on von Crowdtangle gibt die Anzahl geteilter Links und Kommentare von Beiträgen aus, die in einer praktischen Exceldatei heruntergeladen werden können.
Tipp 4: Online-Inhalte archivieren
In der digitalen Welt passiert es durchaus, dass zum Teil ganze Inhalte vom einen auf den anderen Tag wie vom Erdboden verschluckt sind. Auf Archive.org lassen sich Websites ganz einfach archivieren. Und: Auch eine Verlinkung darauf ist möglich – das Internet vergisst ja dann doch bekanntlich nichts.