Mehr Konfetti fürs Zuhause

Ter·raz·zo – drei Silben, die italienischer kaum klingen könnten und die gleichzeitig aus deutschen Häusern nicht wegzudenken sind. Wer dabei nur den Boden in veralteten Hausfluren aus der Nachkriegszeit vor Augen hat, der liegt falsch. Denn Terrazzo hat sich heimlich, still und leise zu einem schon fast universellen Einrichtungstrend gemausert.

Aber zunächst einmal: Back to Basics! Was ist Terrazzo eigentlich? Wie der Name schon vermuten lässt, hat das Material seinen Ursprung in Italien. Dort wurde es bereits in der Antike als Bodenbelag verwendet. Dieser besteht aus gegossenem Estrich aus Zement oder Kalk, der mit farblich abgestimmten Steinchen aufgewertet wird – oft auch in Verbindung mit Ornamentik-Verzierungen. Ein großer Vorteil: Dem Boden kann so schnell nichts etwas anhaben, er ist absolut robust, fast unbegrenzt haltbar und kaschiert Anschmutzungen. Durch die Zugabe von Granulaten sowie das Schleifen des Bodens können ganz unterschiedliche Designs erzielt werden, die nicht nur optische, sondern auch praktische Zwecke (wie z.B. Antistatik) erfüllen. Das ist einer der Gründe, warum der Belag ab Ende des 19. Jahrhunderts und rund um die Jahrhundertwende auch in deutschen Häusern Einzug hielt. In erster Linie in Räumen, die viel beansprucht waren, wie Treppenhäusern, Küchen oder Badezimmern. In den 50er- und 60er-Jahren kamen dann vorgeformte Terrazzo-Platten und -Stufen auf den Markt, welche die Verlegung erschwinglicher und leichter machten. Trotzdem wurde der Boden über die Jahre von preiswerten Materialalternativen wie Teppich oder PVC abgelöst.

Doch heute liegt Terrazzo wieder in deutschen Häusern wieder voll im Trend. Dabei überzeugt er mit seinen eigenwilligen und individuellen Mustern nicht mehr nur als Boden. Gerade in den Varianten mit farbigen Sprenkelungen ist er ein echter Eyecatcher – auf Treppen, als pastellfarbene Tapete oder in Form von individuellen Design-Accessoires. Letztere schaffen ganz besondere Effekte und lassen sich vielfältig kombinieren: In ansonsten schlichten Räumen setzt Terrazzo beispielsweise als Keramik besondere, flüchtige Farbakzente, in Kombination mit Naturmaterialien wie Kork sorgt das Steinmuster für Gemütlichkeit. Und auch mit anderen Materialien wie Samt oder Kupfer schafft Terrazzo schöne Effekte. Aber: Seine ganze Wirkung kommt nach wie vor am besten im Großformat zur Geltung – wie eben als ganz klassischer Bodenbelag, der direkt in mehrfachem Sinn nachhaltig wirkt.