Das digitale Zeitalter hat viele Lebensbereiche revolutioniert und verändert. Auch die Art, wie man neue Leute kennenlernt oder alte Kontakte aufleben lässt, ist inzwischen geprägt von Apps und digitalen Tools. Dabei stellt sich zum einen die Frage, inwieweit sich das Verständnis von Freundschaft mit der Digitalisierung verändert hat und zum anderen, wie sehr Kommunikation und soziale Kontakte inzwischen an das Internet gebunden sind. Fakt ist, die Möglichkeiten online neue Menschen kennenzulernen und Freundschaften zu knüpfen, sind zahlreich.
Bumble: Diese App bietet die Möglichkeit sich in drei Kategorien neu zu vernetzen. Neben der ähnlich wie bei Tinder funktionierenden Dating-Funktion, gibt es auch die Bereiche „Bizz“ und „BFF“. Bizz ist hierbei die Kategorie, um neue berufliche Kontakte zu knüpfen. BFF ist die Abkürzung für Best Friends Forever und steht damit für das Suchen und Finden neuer Freunde. Das besondere an der App ist, dass in jedem Bereich die Frauen den ersten Schritt machen.
MeetUp: Gleiche Interessen bilden den Grundstein für eine gute Freundschaft. Diesen Ansatz macht sich MeetUp zu Nutzen und möchte Leute mit ähnlichen Freizeitvorstellungen zusammenbringen. Über eine Schlagwortsuche kann man anstehende Veranstaltungen finden und sich dann für die Treffen anmelden.
Spontacts: Egal ob Sport, Kultur oder Ausgehen: Mit der App Spontacts finden sich sicher Gleichgesinnte, mit denen diese Aktivitäten noch mehr Spaß bringen. Man kann Veranstaltungen auch „bookmarken“ (vormerken), falls man noch unsicher ist oder auch selbst Events erstellen.
friendsUp: Die Freundschafts-App speziell für Frauen. Ein rein weibliches Netzwerk, das Frauen in der gleichen Stadt oder Nachbarschaft vernetzen will. Egal ob ein Konzert ansteht, eine Sportpartnerin gesucht wird oder es um die nächste Party geht, mit friendsUp findet man neue Freundinnen.
MeetMe: Sich mit Leuten aus dem Internet treffen, die man noch nie gesehen hat – nicht mit dieser App. Dank einer Livestream-Funktion kann man sich vor dem ersten Treffen schon mal einen Eindruck von seinem Gegenüber verschaffen und schauen, ob die Chemie stimmt.
Inwieweit diese Apps dazu führen, dass man sich tatsächlich nur noch online kennenlernt, ist schwer zu sagen. Allerdings sind laut einer Studie des SINUS-Instituts und YouGov offene Kommunikation und Fürsorge wichtige Maßstäbe für eine Freundschaft. Hierbei wurden 2.045 Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren anlässlich des Internationalen Tag der Freundschaft befragt. Laut dieser Umfrage sind ¾ der Teilnehmer der Meinung, dass Freundschaften nur offline gut funktionieren. Dennoch gaben bereits 20% an, Internet-Freunde zu haben, die sie nicht persönlich kennen.

Der Duden definiert Freundschaft als ein „auf gegenseitiger Zuneigung beruhendes Verhältnis von Menschen zueinander“. Ob diese Zuneigung am Ende online oder offline zum Ausdruck gebracht wird, muss jede Freundschaft für sich entscheiden.