Wie Hashtags die Nutzer sozialer Medien in Bewegung halten

Wer kennt sie nicht? Die Instagram-, TikTok- oder Facebook-Challenges. Fast jeder Social Media Nutzer hat selbst schon einmal bei einer mitgemacht.

Vor allem seit des Erfolges der #icebucketchallenge im Sommer 2014, mit der innerhalb von zwei Monaten ca. 115 Millionen Doller für die Erforschung der Krankheit Amyothrophe Lateralsklerose (ALS) gespendet wurden, sind Challenges auf Social Media Plattformen wie Instagram, Facebook, Twitter und TikTok kaum noch weg zu denken.

Einige sollen vor allem unterhalten, andere aber eben auch auf Themen aufmerksam machen, denen oft nicht genügend Beachtung geschenkt wird. Ein kleiner Überblick zu einigen aktuellen Beispielen:

#wirbleibenzuhause: Genau genommen ist das keine richtige Challenge, aber in Zeiten der Corona-Krise fast der wichtigste Hashtag: WirBleibenZuhause. Was sich dahinter verbirgt, lässt der Name unschwer erkennen. Die Menschen sollen das Haus möglichst selten verlassen, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Gleichzeitig wird Solidarität gegenüber dem Krankenhauspersonal und Supermarktmitarbeitern gezeigt, die in diesen Zeiten nicht zuhause bleiben können und sich weiterhin um uns kümmern. Viele Menschen drücken in ihren Beiträgen auch aus, dass sie vor allem für die älteren Generationen und Risikogruppen zuhause bleiben. Als Teil der Initiative „Zusammen gegen Corona“ des Bundesministeriums für Gesundheit wird der Hashtag nicht nur über Social Media geteilt, sondern auch von vielen Fernsehsendern dauerhaft in ihrem Programm eingeblendet. Und so wird #WirBleibenZuhause doch zu einer Art Challenge, indem wir unsere Momente in den eigenen vier Wänden in unterschiedlichen Formaten via Bild, Video und Text festhalten, mit anderen teilen und zur Unterstützung der Initiative motivieren.

#beachcleanup: Aus Sorge um den Klimaschutz und den immer schlimmer werdenden Umweltverschmutzungen ist die BeachCleanUp-Challenge entstanden. Ziel ist es Strände, aber auch öffentliche Parks oder Naturschutzgebiete von herumliegendem Müll zu befreien, der nicht nur für die Umwelt schädlich, sondern auch für die lokale Tierwelt gefährlich ist. Wie funktioniert diese Challenge? Teilnehmende der BeachCleanUp-Bewegung dokumentieren mit Fotos, wie die Gegend vor und nach der Aufräumaktion aussieht. Der eigene Beitrag für die Umwelt wird anschließend als Vorher-Nachher-Vergleich unter dem Hashtag BeachCleanUp in den sozialen Medien geteilt. Diese Aktion hat mittlerweile Unterstützer auf der ganzen Welt gefunden, die größten Erfolge können vor allem in Indien und einigen anderen asiatischen Ländern beobachtet werden. Hier haben Flussufer und Strände, die seit Jahren unter Müll begraben waren, das Sonnenlicht wiederentdeckt.

#foodwastechallenge: Die FoodWasteChallenge der britischen Bierbrauerei Toast Ale will genau eines Verhindern – die Verschwendung von Essen. Ziel der Challenge ist es, sich eine Woche lang nur mit den Lebensmitteln zu ernähren, die im Haus vorrätig sind. Da ist natürlich Kreativität bei der Speiseplanung gefragt. Dass das funktionieren kann, haben neben Food-Influencern auch Unternehmen wie Dash Drinks und Sea Chips UK vorgemacht. Sie haben ihre Follower unter dem #FoodWasteChallenge an der Restverwertung ihrer Lebensmittel teilhaben lassen und sie dazu aufgerufen, es ihnen gleichzutun. Gefragt waren außerdem auch Ideen, wie man am besten verhindern kann, dass Nahrungsmittel im Müll landen. Vielleicht ein kleiner Anstoß zum Umdenken für jeden?

#supportyourlocals: Online-Shopping – bequem und einfach, mal eben von der Couch zuhause einkaufen, ist bei vielen Menschen in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Doch was so positiv für den Einkaufenden sein kann, kann etwas Negatives für örtliche Läden und Unternehmen bedeuten, die vermehrt um ihre Existenz bangen müssen – gerade in Zeiten von Corona. Mit dem Hashtag SupportYourLocals soll genau das wieder geändert werden. Die Initiative ruft dazu auf, seine Einkäufe in Läden oder auf Märkten seiner Umgebung zu tätigen, um die ortsansässigen Geschäfte zu unterstützen und so zu verhindern, dass diese im schlimmsten Fall schließen müssen. Neben den wirtschaftlichen Vorteilen für die Region hat das lokale Einkaufen vor allem auch Vorteile für die Umwelt, da die Versandwege wegfallen. Zudem bekommt man die Chance, seine Stadt und auch die Mitbürger besser kennenzulernen.

#oldpicturechallenge: Die OldPictureChallenge ist – wie ihr Name schon sagt – die Aufforderung ein altes Kinderfoto von sich zu posten, ob im Feed oder der Story spielt dabei keine Rolle. Durch Nominierungen von Freunden und Bekannten wird diese Aufforderung weltweit verbreitet und bietet eine Gelegenheit, in Erinnerungen zu schwelgen und gerade jetzt an schöne gemeinsame Zeiten zurück zu denken.