Virtuelle Realitäten: Auf Weltreise im Wohnzimmer

Im vergangenen Jahr hieß der Trend im Sommer Staycation. Wie es 2021 aussieht, lässt sich noch nicht vorhersagen, aber die Sehnsucht nach fremden Orten und Kultur ist definitiv jetzt schon bei den meisten Menschen riesengroß. Zum Glück ermöglicht Virtual Reality trotz Reisewarnungen und Risikogebieten, spannende Orte auf der ganzen Welt zu sehen und in den bekanntesten Museen Kultur live zu erleben – und das alles ganz bequem vom eigenen Sofa aus.

Frankreich, Indien, Italien und Ägypten an einem Tag? Was im echten Leben gar nicht möglich wäre, wird mit Virtual Reality zum Kinderspiel. Wer Street-View bisher nur genutzt hat, um sich das eigene Haus von außen anzuschauen, dem entgeht so einiges: ein Rundgang durch das Schloss Versailles oder eine Besichtigung des Taj Mahal zum Beispiel. Für echte Weltenbummler geht es danach nahtlos zum Kolosseum in Rom oder zu den Pyramiden von Gizeh – entspannter und ganz ohne Andrang lassen sich diese Sehenswürdigkeiten kaum erleben.

Für Kulturbegeisterte scheint das virtuelle Angebot beinahe grenzenlos zu sein. Die Hauptstadt der Medici, Florenz, lockt mit einem virtuellen Rundgang durch die Uffizien und auch die weltberühmte, spiralförmige Rampe des Guggenheim Museums in New York lässt sich digital ablaufen. Filmfans zieht es wahrscheinlich zu einer virtuellen Tour durch das Smithsonian National Museum of Natural History, wo sich der Hope-Diamant durch die VR-Brille bewundern lässt. Ein 45,52 Karat schwerer, blauer Diamant, der als Inspiration für das „Herz des Ozeans“ im Film Titanic diente. Bei einem Gang durch das Rijksmuseum in Amsterdam lassen sich anschließend bekannte Gemälde von Rembrandt und Vermeer bestaunen. Und in Mexico-Stadt kann man auf einem digitalen Rundgang das Geburtshaus und viele Werke der Künstlerin Frida Kahlo entdecken.

Auch beim Thema Sightseeing ist Virtual Reality im Kommen. So lädt die virtuelle Tour auf einer venezianischen Gondel bei bestem Wetter durch die romantische Wasserstadt zum Träumen ein. Musikalische Begleitung inklusive. Wer noch nicht in New York war, steigt einfach in den virtuellen Helikopter und genießt die Metropole mit ihren monumentalen Wolkenkratzern und dem Central Park für ein paar Minuten von oben. Virtuell Reisende, die sich nach neuen Kulturen, Ländern und Leuten sehnen, können bei einem „Trip to Vietnam“ die vielfältige Landschaft und den Puls der Hauptstadt Hanoi zwischen Tradition und Moderne entdecken.

Die Digitalität kann uns außerdem zu Reisezielen führen, die aktuell noch in den Sternen stehen. So lässt sich mit dem richtigen Equipment auch jetzt schon ein Spaziergang durchs All machen. Und für Abenteuerlustige gibt es dazu noch verschiedene Spielmodi, die uns zum virtuellen Weltenretter machen.

Die Möglichkeiten, die Welt in all ihren Facetten aus dem eigenen Wohnzimmer zu erleben, sind also vielfältig und Virtual Reality nicht nur für IT-Nerds interessant. Wer das perfekte Rundum-Erlebnis möchte, kann sich mit diversen Geräten ausstatten – ein Muss ist das aber nicht. Mit dem Smartphone lassen sich die meisten virtuellen Abenteuer auch ganz ohne Extra-Anschaffungen genießen. Und Googles Cardboard Brille zum Selbermachen zeigt, dass sich Virtual Reality auch ohne einen tiefen Griff in die Tasche erfahren lässt. In diesem Sinne, viel Spaß beim Entdecken.